Schon am Samstag machte uns die Warmluft weitestgehend einen Strich durch die Thermik. Der Sonntagvormittag wurde dann für Flugzeug-Schlepps (F-Schlepps) genutzt. Im F-Schlepp zieht ein Motorflugzeug ein Segelflugzeug an einem Seil in die Luft. Anders als im Windenstart, der sehr schnell verläuft und in etwa 300m Höhe endet, dauert der Schlepp mit dem Motorflugzeug länger und es können beliebige Höhen erreicht werden. F-Schlepps finden in Dorsten relativ selten statt – etwa einmal im Jahr – hingegen werden sie auf vielen anderen Flugplätzen fast täglich durchgeführt. Weil in Dorsten kein schleppfähiges Motorflugzeug stationiert ist, fahren die meisten unserer Piloten zu anderen Flugplätzen, um dort im F-Schlepp zu starten. Am Sonntag kam aber extra eine Schleppmaschine aus Krefeld. Die Robin DR 300/180 ist ein viersitziges Motorflugzeug, die angereiste Version mit 180 PS-Motor, Vierblatt-Propeller und Seileinzugsvorrichtung. Außerdem ist das Flugzeug mit höchstem Schallschutz ausgestattet (blauer Engel). Die Robin verließ uns kurz vor Mittag und um Punkt 12 Uhr brach die erste Regenfront mit heftigen Böen über Dorsten herein. Dank aufmerksamer Wetterbeobachtung waren jedoch alle Flugzeuge bereits sicher in der Flugzeughalle untergebracht.

Der Montag hielt weitere unangenehme Wetterentwicklungen bereit. Schon um 14 Uhr türmten sich über Gelsenkirchen die ersten Gewitter, sodass wir auch in Dorsten den Flugbetrieb zur Sicherheit einstellten. An der Unterseite der Gewitterwolken waren auch beutelartig hängende Quellformen zu erkennen, sogenannte Mammatus-Wolken. Diese Wolkenform ist ein Anzeichen für starkes Unwetter mit möglicherweise goßen Hagelkörnern, schweren Sturmböen und sogar Tornados. Später am Abend zog Orkan „Ela“ über das Ruhrgebiet hinweg und verursachte große Schäden. Dorsten bleib zum Glück von den Verwüstungen verschont.

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